10 Dinge, die man in Neuengland (zu schätzen) lernt

Neuengland ist eine ganz besondere Region im Nordosten der USA. In den Bundesstaaten Maine, New Hampshire, Vermont, Massachusetts, Rhode Island und Connecticut gibt es ein ganz besonderes Lebensgefühl. Dieses lässt sich auf verschiedene Einzelkomponenten zurückführen. Wer in Neuengland aufgewachsen ist oder länger dort gewohnt hat, kann sogar einige davon definieren. In diesem Beitrag haben wir uns an einer Top-10-Liste von Dingen, die man in Neuengland (zu schätzen) lernt, versucht. Viel Spaß damit!

1 – Eine Welt ohne die Nähe zum Meer ist nicht lebenswert

Sicher, nicht überall in Neuengland ist der Ozean nur einen kleinen Spaziergang entfernt, aber am Ende des Tages gibt es immer noch ein riesiges Gewässer, das nur durch ein paar Autostunden von einem getrennt ist. Zudem macht sich die Nähe zum Meer auch über das lokale Klima und die kulinarischen Angebote (Seafood) bemerkbar.

2 – Internationale Küche ist fantastisch

Wir haben ja gerade das Seafood erwähnt, aber es gibt in Neuengland darüber hinaus extrem viele Essensstädte mit noch weiter gefasstem Angebot. Wenn man in New England jedes Wochenende nur Burger und Pommes im örtlichen Applebees isst, dann lebt man nicht richtig. Man kann jedes Wochenende rausfahren und neue Leckereien entdecken, wenn man sich nicht davor scheut, Neues auszuprobieren.

3 – Es ist wirklich so extrem liberal, wie alle sagen

Für jede Welle von Uni-Demokraten / Progressiven / Liberalen / Grünen / Protestgruppen gibt es ein oder zwei Republikaner, die ihre einsamen Fahnen in der Studentenunion schwenken. Sie kommen wahrscheinlich aus New Hampshire oder sogar von außerhalb und haben sich – warum auch immer – an einer Neuengländer Universität eingeschrieben. Progressive Kultur ist in manchen Regionen fast allgegenwärtig. Aber so ziemlich alle haben diesen einen republikanischen Freund, den man einfach zu vertuschen versucht, während man sich fortschrittlich gibt.

4 – Der Akzent existiert, und er ist hahhhhrible

Eine selten schreckliche Abwandlung des New Yorker Akzents, sagen manche. Aber vielleicht ist es nur verstümmeltes Englisch, also nur eine Spezialität der Ostküste. Die italienischen Fußballmütter aus Rhode Island haben ihn. Die bierschluckenden Jungs aus Southie haben ihn. Und selbst wenn man nur aus den Rändern Neuenglands stammt, vergisst man wahrscheinlich ebenfalls hier und da, ein R ordentlich auszusprechen. Wer zuzieht, wird sich erst einmal eingewöhnen müssen.

5 – Dunkin’ Donuts ist einer der beliebtesten Zuckerlieferanten

Nicht nur die im Namen der Kette steckenden Donuts sind in Neuengland beliebt. Die einzelnen Filialen werden Tag für Tag von extrem vielen Leuten hauptsächlich wegen des Kaffees frequentiert. Allerdings strotzt dieser selbst teilweise so arg vor Sahne, Zucker und / oder Sirup, dass er selbst schon als Süßspeise gelten kann. Es ist eine ganz eigene Droge, und in Neuengland ist sie noch beliebter als im Rest der Vereinigten Staaten von Amerika.

6 – Fürsorge ist gruselig, und Freundlichkeit von Fremden ist erschreckend

Vielleicht lässt es sich ein bisschen mit der Distanziertheit der Menschen in Norddeutschland vergleichen. Vielleicht ist es eine Eigenheit von Menschen, die nahe dem Meer leben. Aber in Neuengland ist überbordende Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft nichts, was als selbstverständlich gilt. Es wird – vor allem bei nicht bestehendem Bekanntschaftsverhältnis – als befremdlich angesehen, wenn nicht sogar als bedrohlich. Wie Norddeutsche, so öffnen sich Neuengländer aber, wenn man öfter mit ihnen zu tun hat.

7 – Sich nicht zu kümmern, ist unangebracht

Wie schon unter Punkt 6 gesagt, so öffnen sich einem auch Neuengländer – wenn man ihnen Zeit gibt. Wohnt man in der Nachbarschaft, trifft man sich häufiger oder hat man anderweitig öfter mal miteinander zu tun, dann wird man merken: hier kann man durchaus Freunde finden. Wer aus dem ersten Eindruck heraus für immer verschlossen bleibt und sich nicht in seiner Community einbringt, verhält sich falsch.

8 – Schnee ist ein schwacher Feind

Der Winter in Neuengland geht auf jeden Fall mit Schnee einher. Immerhin gehen fast jedes Jahr die Bilder eines eingeschneiten New York City um die Welt – und diese Stadt liegt viel weiter südlich. Neuengland bietet überdies mehrere Ski-Gebiete, die sich Saison für Saison auf den Schnee verlassen. Im Alltag der Neuengländer gibt es aber einen erprobten Umgang mit dem Winterphänomen, von den Schneeschuhen hin zum Schneepflug. Wer gut ausgerüstet ist, wird der weißen Macht gelassen entgegentreten können.

9 – Für jeden Staat gibt es konkrete Stereotypen

Die einzelnen Stereotypen und Vorurteile mögen zutreffen oder nicht. Man kann Personen begegnen, die zugezogen sind, aber zu 100% den Neuengland-Charme des jeweiligen Staats versprühen. Dementgegen finden sich hier Leute, die seit Generationen das gleiche Haus bewohnen, aber wie von einem anderen Stern wirken.

10 – Die Dinge, die man nicht erzählt, sind die häufigsten

Die Armut, die wirtschaftliche Ungleichheit, die konzentrierten Regionen der Vielfalt und die ansonsten weiß getünchten Regionen, sie sind alle da und werden zu wenig wahrgenommen. Auf nationaler Ebene wird Neuengland in der Regel nur auf pittoreske Bilder der Bucht, einiger Boote, vielleicht eines schönen Feldes und eines oder zweier Berge heruntergebrochen. In Wirklichkeit ist Neuengland viel komplexer als das. Es boomt jede Bewegung und das Leben in Neuengland ist vielseitig und oft moderner als gedacht.

Zusammenfassung: Neuengland ist genauso anders wie alle Regionen

Jedes Land, jeder Verwaltungsbezirk, jede Stadt ist anders. Das trifft im Grunde überall zu, egal wo auf der Weltkarte man sich befindet. Genauso wie andere Regionen auch, so bringt aber Neuengland ganz eigene ungeschriebene Regeln mit sich. Hier ticken die Leute nach einer ganz eigenen Uhr. Und es gibt einige einzigartige Dinge, die es nur hier gibt – von kulinarischen Entdeckungen bis hin zu Verhaltensweisen. Wer hier aufgewachsen ist, kennt sie alle. Wer neu dazukommt, wird sie unweigerlich kennen lernen.